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APC Back-UPS (Pro) - Batterie einer UPS / USV manuell kalibrieren.

Besonders wenn man bei seiner APC Back-UPS (Pro) die Batterie austauscht - sei es aufgrund von Verschleiß oder man hat sich eine gebrauchte UPS ohne Batterie gekauft - ist es wichtig, die UPS neu zu kalibrieren.
Probleme wie, sehr kurze Batterielaufzeit trotz neuer voller Batterie, fehlerhafte Anzeige des Ladezustand der Batterie im Display der UPS, bis hin zu unvermitteltem herunterfahren angeschlossener PC/Server (selbst im Netzbetrieb), lassen auf eine fehlerhafte Kalibrierung der UPS schließen.
Bei einigen UPS ist eine Kalibrierung per Software möglich. Nach meiner persönlichen Erfahrung ist eine manuelle Kalibrierung, der Kalibrierung per Software in den meisten Fällen vorzuziehen.

Eine manuelle Laufzeitkalibrierung dauert einen gesamten Tag und darf nicht unterbrochen werden.

Für eine manuelle Kalibrierung benötigt man zunächst eine geeignete Last, welche an die UPS angeschlossen wird.
Die Last muss mindestens 30% der Nennleistung bzw. maximalen Leistung in Watt (W) der UPS haben. Nach meinen Erfahrungen ist ein Lastbereich von 30% - 40% ideal für eine Kalibrierung. Zudem sollte die Last nicht mehr als 5% schwanken. Einen Vorteil hat man hier bei einer UPS mit Display, da man in den meisten Fällen, die angeschlossene Last auf dem Display ablesen kann.

Vorsicht! Es ist wichtig V/A (Volt/Ampere) und W (Watt) nicht gleichzustellen!
Eine APC Back-UPS Pro 900 (BR900G-GR) mit 900 VA gibt keines Wegs eine Leistung von 900 Watt sondern lediglich 540 Watt ab.
Die Angabe "Maximale Leistung" in Watt (W) sollte man auf dem Typenschild der UPS oder aber im Handbuch unter den "Technischen Daten" finden.

Wichtig ist auch, dass die Batterie vollständig aufgeladen ist.
Hier haben UPS mit Display einen kleinen Nachteil, denn sie zeigen zumeist bereits 100% Batterieladung an, wenn dem noch gar nicht so ist. Die Batterie muss ca. 8 Stunden aufgeladen werden, bis sie in der Tat vollständig aufgeladen ist.

Ist soweit alles vorbereitet, kann die manuelle Laufzeitkalibrierung beginnen.

  1. Alle Verbindungen zu PC/Server von der UPS trennen.
  2. UPS ohne Last am Netzstrom anschließen. (Die Batterie muss vollständig aufgeladen sein.)
  3. Eine ohmsche Last zwischen 30% und 40% der maximalen Leistung in Watt (W) an die UPS anschließen.
  4. Netzstrom von der UPS trennen und die UPS mit Last im Batteriebetrieb betreiben, bis sie sich selbst vollständig abschaltet. (Die UPS arbeitet noch weiter, auch wenn die angeschlossene Last bereits abgeschaltet wurde.)
  5. Last von der UPS trennen, die UPS mit dem Netzstrom verbinden und die Batterie vollständig aufladen.
    Bei UPS mit Display darf die Ladeanzeige nicht berücksichtigt werden. Das vollständige aufladen der Batterie dauert ca. 8 Stunden. (Am besten über Nacht.)

Wird einer der Punkte vorzeitig beendet, muss die gesamte Laufzeitkalibrierung noch einmal ausgeführt werden!

Als sehr gut geeignet für die Kalibrierung einer UPS oder auch USV, habe ich klassische Glühlampen oder Halogenlampen (keine LED) ausgemacht. Bei diesen entstehen keine sonderlichen Schwankungen in der Leistungsaufnahme und man kann sich die benötigte Last in Watt, mit mehr oder weniger Lampen sehr genau zusammenstellen.